Die 1. Mannschaft hat das Training längst beendet, auf dem Hauptfeld im Kleinfeld macht sich die U16 ans Aufwärmen, den Kunstrasenplatz 3 bevölkern SCK-Junioren mit eigenen Trinkflaschen und auch auf dem nicht sonderlich beliebten Sandplatz brennen die Scheinwerfer. Im Kleinfeld wird trainiert.
Das Bundesamt für Sport erlaubt ein Mannschaftstraining im Freien, aber keine Wettkämpfe, für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren. Momentan nicht mittun können alle SCK-Aktivmannschaften, die 1. Mannschaft ausgenommen, die A- und B-Junioren und das FF19-Mädchenteam. Hallentrainings finden nur bei den Jüngsten, den Kleinfeld-Kids, statt.
Geöffnet hat im Stadion des SC Kriens nichts. Das Restaurant «1944» ist sicher bis Ende Februar geschlossen, der Fanshop ebenso. Auch die Garderoben bleiben zu, die Junioren kommen in ihren Trainingskleidern ins Kleinfeld. Geduscht wird zu Hause.
«Aber alle SCK-Mannschaften, die trainieren dürfen und wollen, tun dies im Moment», sagt Zivorad Tanev. «Wir finden es wichtig, dass sich unsere Juniorinnen und Junioren im Kleinfeld an der frischen Luft austoben können. Wenn es die Massnahmen der Behörden erlauben, wollen wir die Trainingsmöglichkeiten anbieten.»
Zivorad Tanev ist im Kleinfeld für die Trainingspläne zuständig. Seit knapp einem Jahr orientieren sich diese am klubeigenen und von den Behörden laufend abgesegneten Corona-Schutzkonzept. «Die Schutzmassnahmen greifen. Unsere Trainer nehmen Rücksicht aufeinander und die Junioren halten sich gut an die Regeln», sagt Zivorad Tanev. «Wir dürfen zufrieden sein, wie die Corona-Massnahmen im Kleinfeld bisher umgesetzt werden.»
So jagen unter der Woche jeden Abend SCK-Junioren den Bällen nach, ohne Aussicht auf baldige Wettkämpfe allerdings. «Die Kinder vermissen die Hallenturniere, die immer viel Spass gemacht haben. Daher gibts dafür im Training viele Spiele und Wettkämpfe», sagt Michael Sidler, Trainer der Dc-Junioren, und ergänzt: «Ich hoffe wir können bis zum Start der Sommerferien die Frühlings-Meisterschaft durchführen.»
Ganz auf Trainings verzichten muss die zweite Mannschaft des SC Kriens. Seine Spieler sind alle älter als 16. Jahre. Die Vorrunde schloss das Team von Vasko Lakic als Tabellenführer ab, die Aufstiegschancen in die 3. Liga sind intakt. Jetzt steht die Fortführung der Meisterschaft in den Sternen, Trainings gibt es keine. «Wir halten uns im Team-Chat auf dem Laufenden, tauschen uns aus, die Jungs trainieren individuell. Sie gehen joggen oder machen Kraftübungen», sagt Vasko Lakic.
Zum Jahresanfang hat der Innerschweizer Fussballverband den Fahrplan für die anstehende Rückrunde im Amateurfussball bekanntgegeben. Vier verschiedenen Szenarien stehen zur Auswahl. «Natürlich beschäftige ich mich damit, aber mit der nötigen Gelassenheit. Es gibt momentan Wichtigeres als den Rückrundenspielplan der 4. Liga», sagt Vasko Lakic.
Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sind seit Monaten stetige Begleiter des SC Kriens, und wohl aller Menschen in diesem Land. Mit der Ungewissheit hat man im Kleinfeld gelernt umzugehen.
«Für uns ändert sich jetzt grundsätzlich nicht allzu viel. Wir trainieren in erster Linie, um Fortschritte zu erzielen. Klar fehlt das Dessert am Weekend mit einem coolen Match. Aber wir fokussieren uns von Training zu Training – und das funktioniert im Moment sehr gut», sagt Markus Koch, Trainer der U16-Junioren. «Ich denke positiv. Vielleicht können wir im März wieder mit der Meisterschaft starten.»
Sicher keine Meisterschaft mehr bestreiten wird in diesem Jahr die neu gegründete Futsal-Mannschaft des SC Kriens. «Ja, die Saison müssen wir leider abhacken. Mich, meinen Staff und vor allem die Spieler, die sich so auf dieses neue Projekt gefreut haben, schmerzt es schon. Nichtsdestotrotz freuen wir uns aber bereits auf die kommende Saison und werden im Oktober mit der Vorbereitung beginnen», sagt Mischa Nében, Trainer des SCK-Futsal-Teams.
Und bis dann, so die Hoffnung, dürfen alle anderen SCK-Mannschaften auch wieder kicken, die ZuschauerInnen sich im Restaurant «1944» treffen und Eltern ihre Sprösslinge an den Wochenenden von der Kleinfeld-Tribüne aus anfeuern. Bleibt gesund.