Siege in Brühl sind für uns rar geworden in den letzten Jahren. Umso positiver ist der heutige Erfolg im Paul-Grüninger-Stadion einzuschätzen, auch weil nicht nur das Resultat passt, sondern über weite Strecken auch unser Auftritt. Übrigens zum ersten Mal in dieser Saison auf Naturrasen.
Wir machten von Beginn weg ordentlich Dampf. Hatten nach knapp drei Minuten mit Luka Sliskovic die Führung auf dem Fuss. Sein Abschluss aus sieben, acht Metern flog übers Tor. Aber die Duftmarke war gesetzt und wir hatten (Münzen fürs Phrasenschwein) Lunte gerochen.
Zum ersten Mal in dieser Saison liefen wir in Brühl mit zwei Stürmern auf, Célien Wicht und Andi Ukmata stürmten Seite an Seite.
Die Partie war intensiv, physisch und umkämpft. Wie in Brühl eigentlich immer. Wir standen hoch, versuchten unser Kombinations- und Umschaltspiel auf den Platz zu bringen und das gelang uns immer wieder gut. Die regelmässigen Torgelegenheiten bezeugen es. Stiljan Gegaj hatte in der Startphase eine Gelegenheit, Nico Siegrist ebenfalls.
Chancen gab es allerdings auf beiden Seiten. Auch Brühl stürmte vorwärts. Versuchte es aus der Distanz, Lars Hunn musste sich einmal gewaltig strecken und die Kugel über die Latte lenken. Klasse gemacht.
Sein Gegenüber streckte sich nach 30 Minute allerdings vergebens. Andi Ukmata brachte uns nach einer wunderbaren Gegaj-Flanke per Kopf in Führung. Erstes Saisontor.
Das Heimteam reagierte prompt, mit einem weiteren Abschluss aus der Distanz. Da kam auch Lars Hunn nicht mehr ran. Claudio Holensteins Schlenzer aus 15 Metern schlug via Innenpfosten ein. Ausgleich. Nicht zwingend, aber auch nicht unverdient.
Timo Harperink setzte den Ball mit dem Pausenpfiff noch an die Latte. Knappe Geschichte.
Die zweite Halbzeit beim letzten Auswärtsduell gegen Breitenrein ging für uns ziemlich schief. Heute machten wir es besser. Viel besser. Marco Rüedi hatte nach seinem tollen Solo die Führung sowas von auf dem Fuss. Brühl-Hüter Heim konnte mit einem tollen Reflex in letzter Sekunde klären. Luka Sliskovic tauchte wenig später alleine vor dem Tor auf, doch Heim blieb erneut Sieger.
Wir fanden nun die nötigen Räume in der Offensive und hatten in dieser Phase mehr Sicherheit im Kombinationsspiel als auch schon. Und, wir standen in der Defensive grundsolid. Gewannen die wichtigen Zweikämpfe, am Boden und in der Luft, bekamen immer wieder ein Bein dazwischen.
Die Partie stand nach 60 Minuten jedoch auf des Messers Schneide. Beide Teams suchten den Torerfolg, spielten nach vorne. Es ging hin und her.
Oft sind es sogenannte ‘stehende Bälle’ die in solchen Momenten den Unterschied ausmachen können. Zum Glück für uns, haben wir dafür Luka Sliskovic. 18 Meter. Nahe Ecke. Über die Mauer. Wumm. Wir führten wieder. Noch 20 Minuten.
Wir machten das nun defensiv clever. Liessen uns nicht nach hinten drängen, sondern spielten weiter nach vorne. Und hatten Gelegenheiten. Zweimal. Wieder Luka Sliskovic. Die Schüsse aber verfehlten diesmal das Tor.
Unsere frischen Kräfte von der Bank kamen gut in die Partie. Brachten Schwung und Sicherheit. Brühl hatte kaum mehr Zählbares. Wir dagegen schon. In der Person unseres 18-jähriger Innenverteidigers Enea Heiniger. Bereits sein drittes Saisontor. Wahnsinn. Joël Ris mit dem Freistoss. Frech, flach zur Mitte, Célien Wicht verlängerte mit der Hacke und Enea schob gedankenschnell in die lange Ecke. Das Ding war durch. Bravo Jungs.
Am Samstag gehts im Kleinfeld weiter. Paradiso ist zu Gast. #comeonkriens
(Bilder: REGIOfussball.ch)
Telegramm
SC Brühl vs. SC Kriens 1:3 (1:1)
Paul-Grüninger-Stadion 450 Zuschauerinnen und Zuschauer
Tore: 32’ Ukmata 0:1, 39’ Holenstein 1:1, 67’ Sliskovic 1:2, 86’ Heiniger 1:3
SC Kriens: Hunn, Gegaj (91’ Caserta), Heiniger, Harperink, Hermann, Siegrist (69’ Ris), Willimann, Rüedi (83’ Aversa), Sliskovic (83’ Gubinelli), Ukmata (69’ Riedmann), Wicht
SC Brühl: Heim, Martic, Rahimi (82’ Capozzi), Cavar (12’ Freimann), Wörnhard, Kucani (82’ Cicek), Holenstein, Neitzke, Stadler, Saglam (64’ Bajrami), Dorta
Bemerkungen: SC Kriens ohne Erdin, Bender, Facal (alle verletzt), Kadima (gesperrt), Fäh und Martin (beide nicht im Aufgebot), Gabriel (2. Mannschaft).