Viel weniger kann nicht mehr fehlen für drei Punkte. Heute gegen Vaduz waren es acht, neun Minuten. Und die drei Punkte wären verdient gewesen. Natürlich, das Heimteam hatte mehr Ballbesitz, mehr Eckbälle, mehr Schüsse und so weiter, wir aber hatten die klareren Torchancen, zumindest vor der Pause. Zur Halbzeit könnten wir gut und gerne 2:0 führen. Aber, der Konjunktiv halt.
Wir standen kompakt, vielfach gut geordnet und holten uns so immer wieder Bälle in der Defensive. Beim 1:0 durch Helios zum Beispiel, Ashvin trieb den Ball in den Strafraum und wurde dort von Dario Ulrich und Vaduz-Hüter Büchel in die Zange genommen. Strenger Elfer. Auch egal.
Danach gabs regelmässig gefährlichen Umschaltmomente für uns. Lino verzog zum Beispiel aus guter Position. Ein- zweimal klappte das entscheidende Abspiel nicht, aber Torgefahr herrschte vor Büchel immer wieder.
Vor dem eigenen Kasten gewannen wir die entscheidenden Zweikämpfe, liessen das Heimteam nicht gewähren, agierten aufsässig. Kurz, bei uns war Feuer drin. Vaduz hatte kaum grossen Gelegenheiten. Ein Weitschuss von Dario Ulrich entschärfte Joshua Neuenschwander vor der Pause, viel mehr war nicht. Pausenführung durchaus verdient.
Nach dem Seitenwechsel gings ähnlich weiter. Izer verpasste nach einem Konter nochmals das 2:0. Was sich dann aber rächen sollte. Vaduz traf kurz darauf nach einer Ecke zum Ausgleich. Ärgerlich.
Wir steckten jedoch nicht auf. Machten weiter, liessen Vaduz wenig Luft und Entfaltungsmöglichkeiten. Und trafen ein zweites Mal (wann gabs das zuletzt?). Majo Urtic mit dem Schussversuch, der landete bei Helios am weiten Pfosten und dieser brauchte bloss das Füsschen hinzuhalten. Schön…
…bis zur 82. Minute. Bis dahin lief eigentlich Vieles glatt. Wir hielten dagegen, warfen uns rein. Vaduz hatte weiterhin den Ball öfters am Fuss, aber richtig zittern mussten wir nicht. Bis sich Rapp nach einer Flanke von Gajic (inklusive Sololauf vorher) hochschraubte und zum Ausgleich traf. Einfach so.
Zwei Minuten später war es dann Dario Ulrich, der über dieselbe Seite kommend Djokic bediente, der ziemlich freistehend von sechs, sieben Metern zur Führung fürs Heimteam einschob. Ja, so kanns gehen. Bei uns sind solche Dinge ein Dauerzustand seit ungefähr acht Monaten. Bitter ist es weiterhin.
Erneut versuchen werden wir es heute in einer Woche. Am Samstag 19. März um 18.00 Uhr im Kleinfeld. Wir sehen uns dann…
(Bild: Kirsten Meier)
Telegramm
FC Vaduz vs. SC Kriens 3:2 (0:1)
Rheinpark Stadion 1193 Zuschauerinnen und Zuschauer
Tor: 8′ Sessolo 0:1 (Pen.), 56′ Omerovic 1:1, 62′ Sessolo 1:2 (Urtic), 82′ Rapp 2:2, 85′ Djokic 3:2
SC Kriens: Neuenschwander, Urtic, Harambasic, Busset (46′ Kameraj), Goelzer, Lang, Mistrafovic, Sessolo (75′ Bürgisser), Yesilcayir (84′ Bollati), Balaruban, Lang (72′ Avdijaj)
Bemerkungen: SC Kriens ohne Costa, Binous und Alessandrini (alle verletzt), Selasi (krank), Mulaj (gesperrt) und Djorkaeff (nicht im Aufgebot)
Vorschau
So richtig festlegen will sich in dieser Liga ja niemand. Abgesehen von uns. Das Rennen um die Aufstiegsplätze ist offen wie selten. Selbst der scheinbar entwischte Leader Aarau ist nach der Niederlage gegen Schaffhausen wieder in Reichweite.
Und unser Gegner vom Wochenende mischt da fröhlich mit, beim diesem ligaweiten Gedränge um Platz 1 und 2. Vaduz fand am vergangenen Wochenende gerade noch rechtzeitig zurück auf die Siegerstrasse, nach zwei Niederlagen in Serie. 4:2 Erfolg gegen Neuenburg Xamax und schon fehlt nur noch ein Pünktchen bis zum Barrageplatz.
Bisher waren unsere Duelle mit den Liechtensteinern eine klare Sache. Plusminus. 4:1 und 3:1 siegte Vaduz in den bisherigen Aufeinandertreffen. Im Dezember aber wars eine enge Kiste. Wir erinnern uns: Führung Vaduz, Platzverweis Vaduz, Ausgleich Lino Lang, Pause, dann zweimal Rapp, eiskalt. Am Samstag soll es dann endlich mal für uns laufen. Ein Erfolgserlebnis, es würde unseren Jungs so guttun. Immer erfolglos «nahe dran» ist auf Dauer kaum auszuhalten (auch für einen Matchvorschau-Schreiber).
Die knappe Niederlage gegen Thun haben wir diese Woche auf dem Platz mit viel Sonnenschein hoffentlich aus dem Körper und vor allem aus dem Kopf gespielt. Nicht ganz vielleicht, aber dennoch genug um gegen Vaduz zu punkten.
Elia Alessandrini, Diogo Costa und Aziz Binous bleiben verletzt zu Hause. Liridon Mulaj auch, aber der ist gesperrt. Sonst sind alle dabei, das Spiel gibts live im Stadion oder kostenlos am Bildschirm auf blue. Alle zusammen. Come on Kriens.