Wir haben gezittert, in der ersten Halbzeit wars wahrlich kein eleganter Auftritt von uns, aber einer der uns auch nie in Gefahr brauchte ein Gegentor zu kassieren. Helios vergab die beste Chance vor der Pause, sein Schuss aus acht, neun Metern folg übers Tor.
Aber wir waren drin in der Partie, hielten dagegen und gaben Winterthur kaum Raum zur Entfaltung. Alleine es fehlten Offensiv die entscheidenden Szenen mit Durchschlagscharakter.
Die folgten dafür nach dem Seitenwechsel. Und wie. Etwas mehr als eine Stunde war gespielt, da holte sich Majo den Ball am gegnerischen Strafraum zurück, liess in einmal aufspringen und donnerte das Leder in den Winkel. Wahnsinn dieses Tor. Und es löste bei uns etwas die Anspannung, nicht die Konzentration, nicht die Griffigkeit, aber es fiel uns nun alles etwas leichter.
Kurz darauf legte Dario Ulrich in seinem letzten Heimspiel im SCK-Dres den Ball auf David Mistrafovic und der erhöhte nur vier Minuten nach dem Führungstreffer per Kopf auf 2:0.
Danach war es ein dominanter Auftritt von uns. Weil Winterthur auch nicht mehr musste und wir bissig blieben. Trotz 2:0 Vorsprung. Und dann setzte Enes, bei seinem ersten Spiel nach einer gut fünfwöchiger Pause, den Ball zuerst an den Pfosten und Minuten später ins Lattenkreuz.
Das Ding war durch und uns der Ligaerhalt nicht mehr zu nehmen. Schön Freunde. Herzlichen Dank an euch alle für die tolle Unterstützung in dieser Saison. Ohne euch hätten wirs nicht hinbekommen. Wir feiern und schnaufen tief durch heute Abend. Geniesst es.
Danke Marisa, Dario und Igor
Telegramm
SC Kriens vs. FC Winterthur 3:0
Stadion Kleinfeld – 100 Zuschauerinnen und Zuschauer
Tore: 65′ Urtic 1:0, 69′ Mistrafovic (Ulrich) 2:0, 91′ Yesilcayir 3:0
SC Kriens: Brügger, Berisha, Urtic, Costa (22′ Busset), Alessandrini, Selasi, Mistrafovic, Ulrich (85′ Yesilcayir), Mulaj (63′ Aliu), Sessolo (85′ Bürgisser), Luan (46′ Marleku)
Bemerkungen: SC Kriens ohne Kukeli (verletzt), Djorkaeff, Follonier, Maloku, Tadic, Souare, Sadrijaj, Zizzi (alle nicht im Aufgebot).
Höhepunkte
Spielbilder
Von Daniel Gehrig
Vorschau
Einmal im Jahre fliegen wir in die Ferien. Nur einmal. Den ich hasse fliegen, habe horrende Flugangst. Wohlverstanden, ich fliege nur gerade nach Hamburg, nicht nach Australien. Dann weiter an die Ostsee mit dem Auto. Das reicht wieder fürein Jahr.
Flüge sind meine Alpträume.
Habe ich grossen Stress, träume ich immer wieder den gleichen Traum: Ich erwache in einem Flieger, als einziger Fluggast. Keine Minibar, keine Flight Attendant, alles leer. Ich gehe den Gang nach vorne, stosse die Tür zum Cockpit auf – niemand da. Kein Pilot, nur ein leeres Zweifel Pommes Chips-Säckli auf seinem Sessel …
Kein Wunder machen mich reale Flüge schon Wochen und Tage vorher irr.
Mit dem verdichtenden Abstiegskampf-Stress kriege habe ich seit Tagen Flugzeuge im Bauch der anderen Art. Der Freitag und der Ankick gegen Winterthur (20.00 Uhr) rücken bedrohlich näher. Meine Tochter meinte fröhlich: «Morgen, das schauen wir, oder?» Das klang nach einem gemütlichen Fernsehabend mit versteckter Kamera und Helene-Fischer-Showblock.
Je älter ich werde, desto mehr entdecke ich an mir Ähnlichkeiten mit meiner Grossmutter. Meine Grossmutter fand sich immer pünktlich für die Skirennen vor dem Fernseher ein. Kaum war jedoch ein Schweizer im Starthaus, huschte sie nervös in den Keller um Wäsche aufzuhängen oder ging in den oberen Stock die Fenster schliessen. Zurück war sie erst, wenn die Schweizer heil im Ziel waren. Das Rennen genoss sie nur, wenn mit der Nummer 57 Mexikaner und Fidschi-Insulaner die Piste runter rutschten.
Die Wäsche ist bei uns schon gemacht, wir haben einen Tumbler zudem. Die Fenster muss ich eh zulassen bei diesen Wetterprognosen. Das kann also gnadenlos werden morgen, im Finale gegen Winterthur.
Ich werde mir daher eine Tüte Pommes Chips besorgen. Aber eine grosse und volle.
Matchbesprechung
Bei uns gilt weiterhin, alle Mann an Board – auch für das Spiel gegen Winterthur. Aus den bisherigen drei Duellen holten wir zwei Punkte (0:0 und 1:1 in Winterthur), das heisst einen Sieg gabs gegen Winterthur bisher noch nicht. Morgen wäre kein schlechter Zeitpunkt dafür.
Winterthur sorgte mit dem 2:1 Sieg gegen GC unter der Woche wieder für Spannung im Aufstiegskampf und konnte im Derby endlich wieder drei Punkte einfahren, nach zuletzt drei Niederlagen in vier Spielen. Das Team von Ralf Loose wird die Saison im Tabellenmittelfeld abschliessen, ohne Abstiegssorgen oder Aufstiegsmöglichkeiten, soviel steht vor dem Spiel im Kleinfeld zumindest schon fest.