Die Nachspielzeit lief bereits, als Rrezart Hoxha auf der linken Seite den Ball in den Strafraum schlug und Carlo Manicone am kurzen Pfosten einnickte. 3:3 und das Ende eine ungemein ereignisreichen Schlussphase.
«Wir wollen keinen Schönheitspreis gewinnen in Bavois», hatte Sven Lüscher vor der Partie gesagt. Dementsprechend richteten wir uns aus. Kompakt stehen, schnell umschalten. Das Heimteam kommen lassen. Bavois versuchte das immer wieder mit direkten Bällen in die Spitzen, oft auch hoch und weit. Das Spiel war daher intensiv, nicht immer hochstehend, aber jederzeit umkämpft und engagiert.
In Führung gingen wir nach einer Viertelstunde. Luki Riedmann flankte auf Leonardo Gubinelli, der das Leder am ersten Pfosten Volley in die Maschen drosch. Schön gemacht. Dieses 1:0 wehrte aber nur kurz, fast im Gegenzug hatte Bavois nämlich dieselbe Idee. Flankenball von links, abgewehrt, aber an der Strafraumgrenze direkt in die Füsse von Bega, der trocken zum Ausgleich traf.
Die Partie bliebt sich danach treu. Mittelfeld überbrücken, schnörkellos nach vorne. Mark Marleku und Célien Wicht rasten von einer Seite des Spielfelds auf die andere, um sich die heranfliegenden Bälle zu pflücken. Unsere Stürmer spulten Kilometer ab, dahinter galt es, die Lücken zu schlissen und Bavois keinen Raum zu lassen. Das funktionierte nicht schlecht – das Heimteam erspielte sich selten Torchancen.
Es blieben aber die Flanken. Mit einer Ecke ging Bavois nach rund einer Stunde in Führung. Kopftor. Entgegen dem Spielverlauf, wir hatten ab der 50. Minute mehr vom Spiel, mehr Dominanz auf dem Platz.
Vier Minuten später dasselbe Bild. Hoher Ball aus der Bavois-Hälfte in unseren Strafraum, Kopfballablage, ein Bavois-Spieler fällt und zur Überraschung aller zeigt der Unparteiische auf den Punkt. Hoppla. Da staunte die versammelte Gemeinde.
Bavois sagte danke. 3:1. Und dann wirds schwierig. Für Kopf und Beine. Zwei Tore Rückstand, knapp 30 Minuten noch zu spielen. Heute aber schienen wir an dieser Aufgabe zu wachsen, hatten die Energie, um die Partie zu drehen – und hatten Joel Russo, der uns nach einem Bavois-Konter vor dem 1:4 bewahrte. Es war nun unsere beste Spielphase, Bavois kam kaum noch zur Entlastung, wir dominierten.
Acht Minuten vor Schluss gabs Elfmeter für uns. Auch nicht ganz unumstritten. Der Schuss vom Punkt und der Nachschuss fanden allerdings den Weg ins Tor nicht. Unmöglich, eigentlich. Auch egal, wir kämpften und spielten weiter. Und hatten dann den Auftritt von Julian Hermann. Freistoss von halblinks, Schuss auf den kurzen Pfosten, drin das Ding. Auch schön.
Fünf, sechs Minuten blieben. Was folgte ist bereits gesagt, ein Krienser Sturmlauf und eine weitere, die letzte des Abends, Flanke von Rrezi in den Bavois-Strafraum. Carlo steht da, wo ein Stürmer stehen sollte und wir nehmen einen Punkt mit nach Hause. Gut für die Moral, fürs Kämpferherz und wir dürfen festhalten: Reaktion gezeigt.
Jetzt ist Ostern, am Samstag in einer Woche geht es im Kleinfeld weiter. Etoile Carouge ist dann zu Gast.
#comeonkriens
(Bild: SCK-Supporters)
Telegramm
FC Bavois vs. SC Kriens 3:3 (1:1)
Terrain des Peupliers, 280 Zuschauerinnen und Zuschauer
Tore: 16′ Gubinelli 0:1, 17′ Bega 1:1, 59′ Misic 2:1, 63′ Alvarez (Pen.), 86′ Hermann 3:2, 91′ Manicone 3:3
SC Kriens: Russo, Hermann, Isufi, Lüthi, Suter, Aversa (85′ Sukacev), Willimann (69′ Hoxha), Gubinelli, Riedmann, Marleku (69′ Manicone), Wicht
Bemerkungen: SC Kriens ohne Hunn, Pauli, Rüedi, Radujko, Britschgi (alle verletzt), Bühler und Bender (abwesend). 82′ Hoxha verschiesst Penalty.