Der Sommerschlussverkauf in den grossen Fussballliegen ist in vollem Gang, die Sommerpause ist zur Transfer-Show geworden.
Wer nicht bei drei auf den Bäumen ist, spielt ab sofort für das 377-fache seines bisherigen Jahreslohns in Dschidda oder Riad, sprich in Saudi-Arabien, andere müssen halt zu Bayern, Liverpool oder Inter Mailand.
Es ist ein tägliches Spektakel, das unsereins mal süffisant, mal mit Bedenken oder mal komplett desinteressiert zur Kenntnis nimmt.
Die lokalen Fussballvereine ausserhalb dieses Kosmos beschäftigt in der Sommerpause aber anderes. Mitunter die Frage: ‚Finden wir für die kommende Saison die nötige Anzahl Trainer:innen für unsere Kinder und Jugendlichen?‘
Es ist für unsere Gesellschaft entscheidend, dass wir Kindern, die sich bewegen und aktiv sein wollen, das entsprechende Angebot bieten können.
Roli Sigrist, Verantwortlicher Jugend-Breitenfussball
Im Kleinfeld kicken ab diesem Sommer knapp 90 Kinder bei den E-Junior:innen im Breitenfussball. Zweimal pro Woche. Dementsprechend gross ist die Herausforderung, genügend ehrenamtliche Betreuungspersonen zu finden, sprich Trainer:innen, die die Kinder in ihrer Freizeit begleiten, ausbilden und fördern.
«Es ist für unsere Gesellschaft aber entscheidend, dass wir Kindern, die sich bewegen und aktiv sein wollen, das entsprechende Angebot bieten können – ob im Fussball, im Handball, beim Tennis oder in einer anderen Sportart», sagt Roli Sigrist, Verantwortlicher Jugend-Breitenfussball beim SC Kriens.
Im Kleinfeld hat man auch deshalb die Trainings-Organisation angepasst. Bei den E-Junior:innen wird so seit einem Jahr in drei Pools à plusminus 25 Kindern trainiert.
Das hat den Vorteil, dass die Betreuung der Kinder flexibler gestaltet werden kann. «Wir haben eine:n Haupttrainer:in und drei, vier Assistent:innen in jedem Pool. So ist die Ausbildung der Kinder auf mehrere Schultern verteilt und man kann als Trainer:in oder Assistent:in auch mal abwesend sein», erklärt Roli Sigrist.
Weiter werden beim SC Kriens gezielt Eltern mit einem Elternkonzept eingebunden und eigene Junior:innen aber der Stufe C zur Ausbildung der jüngeren Junior:innen dazugenommen. «Gerade diese Woche haben sich zwei C-Junioren bei mir gemeldet und gesagt, sie möchten nächste Saison unseren Nachwuchs trainieren. Solche Anfragen freuen mich enorm.»
Es spricht für unsere Arbeit im Kleinfeld und für die Verankerung des Vereins in Kriens, dass wir wieder alle 60 Trainer:innen-Posten im Breitenfussball besetzen konnten und alle unsere Teams auf diesem Niveau weiterführen können.
Roli Sigrist, Verantwortlicher Jugend-Breitenfussball
Im Kleinfeld sind für die kommende Saison alle Trainer:innen-Ämter vergeben. Viele Trainer:innen bleiben dem SCK erhalten, die Abgänge konnten kompensiert werden.
«Wir dürfen uns beim SC Kriens glücklich schätzen, dass wir wieder alle 60 Trainer:innen-Posten im Breitenfussball besetzen konnten und alle unsere Teams auf diesem Niveau weiterführen können. Das spricht für unsere Arbeit im Kleinfeld, für das Engagement der Sponsoring-Partner und Gönner:innen, sowie für die Verankerung des Vereins in Kriens und in der Region», sagt Roli Sigrist.
Die Nachfrage an Fussballtrainings ist ungebrochen hoch, bei zahlreichen, wohl den meisten, Fussballvereinen ist sie deutlich höher als das mögliche Angebot. In Horw, Kriens, Ebikon und vielen anderen Innerschweizer-Gemeinden warten Kinder auf den Eintritt in den lokalen Fussballverein.
«Wir führen momentan eine Warteliste, auf dieser sind 53 Kinder», sagt Roli Sigrist. Der SC Kriens wird nicht alle dieser Kinder aufnehmen können. Dazu fehlen Kapazität und Ressourcen. Der Verein entwickelt aber ein Projekt, damit sich auch diese Kinder zukünftig einmal pro Woche auf dem Fussballplatz austoben können – einfach ausserhalb des Vereins.
«Wir haben im Kriens nicht 20 Fussballplätze. Wir können aber zusammen mit der Stadt Kriens versuchen das Optimum aus der vorhandenen, guten Infrastruktur herauszuholen und sind diesbezüglich in einem positiven Austausch miteinander», sagt Roli Sigrist.
Jetzt gehts im SCK-Breitenfussball zuerst in die Sommerpause, im Wissen, dass alle 650 Kinder und Jugendlichen danach einen Trainer oder eine Trainerin haben und sie bestmöglich und mit Elan ausbildet und gefördert werden. Diesbezüglich ist man im Kleinfeld schon weiter, als bei manchem Grossklub der Fussballwelt.