Der SC Kriens II hatte nach einer enttäuschenden Vorbereitungspartie gegen den FC Ruswil noch etwas gutzumachen und war hochmotiviert, den Kampf- und Teamgeist aus dem letzten Spiel erneut unter Beweis zu stellen. Doch bereits beim Einlaufen war zu spüren, dass die notwendige Spannung gegen das kampfstarke Team aus Ruswil noch fehlte. Dies spiegelte sich auch in der ersten Halbzeit wider.
Der SC Kriens II verschlief den Start in die Partie komplett. Der FC Ruswil war in allen Belangen überlegen: schneller, energischer und cleverer. Immer wieder kamen die Ruswiler gefährlich vor das Tor der Krienser. Einmal reichten die Fingerspitzen des Krienser Torhüters von Rotz gerade noch, um den Ball an die Latte zu lenken. Doch nach 30 Minuten war es genau dieser Querbalken, der zum Assistgeber wurde: Nach einem Schuss prallte der Ball ab, und Lars Groenendijk musste nur noch einschieben.
Zwar steigerte sich der SCK II danach etwas, doch die Veränderungen waren kaum merkbar. Die Chancen für Ruswil wurden seltener, und plötzlich bot sich Luca Gabriel die grosse Möglichkeit, gegen den Spielverlauf zum 1:1 auszugleichen. Doch sein Schuss flog über das Tor.
In der letzten Aktion vor der Pause hatte der SC Kriens II wohl schon den Pausentee im Kopf, denn Ruswil kam zu einer dicken Doppelchance. Doch erneut war es von Rotz, der sein Team mit starken Paraden im Spiel hielt.
Noch nie hatten die Spieler ihre Trainer so angefressen und energisch erlebt. Eine Reaktion war dringend nötig – und sie kam. Wie ausgewechselt trat der SC Kriens in der zweiten Halbzeit auf, nahm die Zweikämpfe an, warf alles in die Waagschale und setzte den Gegner dauerhaft unter Druck. Das Spiel wurde zunehmend emotional, da Provokationen und Fouls auf beiden Seiten die Gemüter erhitzten.
Der Ausgleich lag in der Luft, und die Krienser kämpften entschlossen dafür. Es dauerte jedoch bis zur 80. Minute, bis Dukagjin Radi mit einem satten Schuss das grünweisse Herz höherschlagen liess und den 1:1-Ausgleich erzielte.
Doch der SCK wollte mehr. Noch einmal wurde der Druck erhöht, doch in der 85. Minute kam alles anders. Ein Steilpass, ein umstrittener Zweikampf, eine Schussfinte, ein Foul – und plötzlich zeigte der Schiedsrichter auf den Punkt. Penalty für Ruswil, dazu eine unnötige gelbrote Karte für den SCK.
Die Krienser Herzen sanken. Doch wie schon am Wochenende zuvor hatte von Rotz etwas dagegen und parierte auch diesen zweiten Elfmeter im zweiten Spiel. In den letzten Minuten passierte nicht mehr viel, die Emotionen kochten jedoch noch einmal hoch. Viel Fussball war jedoch nicht mehr dabei, auch wenn der SC Kriens in der letzten Minute noch den Sieg auf dem Kopf hatte. Doch der Ball segelte am Tor vorbei, und so endete das emotionsgeladene Spiel mit einem gerechten 1:1.
Nun geht es für den SC Kriens II in eine Trainingsphase, bevor am 7. September das nächste Spiel gegen den Luzerner SC ansteht.
Telegramm
SC Kriens II vs. FC Ruswil 1:1 (0:1)
Stadion Kleinfeld 150 Zuschauer
Tore: 30′ 0:1 Groenendijk, 80′ 1:1 Radi
SC Kriens: von Rotz, Vonesch, Kocic, Klinke, Ignatovic, Benorva, Noah Gabriel, Wicki, Nikaj, Luca Gabriel, Dinic (Gonzalez, Radi, Jenni)
FC Ruswil: Heller, Hofstetter, Bucher, Schäfer, Primus, Johann Simon, David Simon, Limacher, Groenendijk, Kirpichnikov, Albisser