In einem ausgeglichenen Spiel holen die Krienserinnen den zweiten Saisonsieg ausgerechnet beim aktuellen Leader aus Obwalden. Es war viel Kampf und Krampf, dieses vierte Meisterschaftsspiel, mit einem fast kitschigen Fussballmärchen zum Ende.
Um das verschwindend schmale Kader an diesem Samstagabend noch einigermassen zu füllen, musste der SCK auf die Dienste der zurückgetretenen Melanie Wigger zurückgreifen. Schon praktisch, wenn man den Spielerpass sicherheitshalber noch behält. Die Wechselmöglichkeiten blieben weiterhin beschränkt, doch die Elf auf dem Feld war gewillt, alles reinzuwerfen und Punkte einzufahren, auch wenn der Gegner auf den ersten Blick ein harter Brocken war.
Gegen ein sehr spielstarkes Heimteam konnte Kriens schon früh in der Partie die ersten Impulse setzen. Aus dem Spiel heraus resultierten zwar keine Abschlüsse, doch das Eckballverhältnis war eindeutig auf der Seite der Gäste. Und diese Eckbälle hatten es heute in sich. Katja Flüeler versursachte mächtig Gefahr mit ihren Hereingaben. Bereits in der Startphase sprang einer dieser Bälle an die Hand einer Obwaldnerin, der Pfiff blieb jedoch aus. Der klare Elfer wurde vom Unparteiischen nicht gegeben. Schade aus Krienser Sicht. Das Heimteam zeigte einen sehr gepflegten Spielaufbau, in der letzten Zone brachten diese aber wenig gefährliches zustande. Es war dann kurz vor der Halbzeitpause, gut und gerne Eckball Nummer zehn, der Kriens jubeln liess. Irgendwann musste ja etwas zählbares rausschauen. Die Flanke auf den zweiten Pfosten verwertete Helena Estrela dos Reis zur SCK Führung.
Der Matchplan ging auf. Kriens war bissig, präsent in den Zweikämpfen und in der Verteidigung gnadenlos. Auf beiden Seiten blieben klare Torchancen eher Mangelware, aber das Heimteam drückte nun erwartungsgemäss aufs Gaspedal. Zwei Lattentreffer liessen die Gäste aus Kriens kurz zittern. Der Ausgleich der SG Obwalden in der 65. Minute war dann sicher nicht unverdient, aber sehr unglücklich zustande gekommen. Ein Rückpass zur SCK-Torfrau Sandra Furrer wurde abgelaufen und anschliessend ins leere Tor eingeschoben. Das Momentum lag nun eigentlich beim Heimteam, wenn man den Spielverlauf betrachtet. Doch die Krienser Mentalität und Verbissenheit war einfach von einem anderen Stern. Man drehte nochmals auf, kam zu Torchancen und wurde belohnt. Ausgerechnet die Rückkehrerin Melanie Wigger, verbuchte die vielumjubelte Krienser Führung. Ein eher ungenauer Befreiungsschlag wurde von der Obwaldner Verteidigung unterschätzt, Melanie spekulierte, liess den Ball einmal aufspringen und versenkt per Volleyschuss in die weite Ecke. Technisch fein verwandelt, auch nach drei Monaten ohne Training. 78 Minuten waren gespielt, der Jubel grenzenlos. Was für eine Geschichte. Die restliche Spielzeit wurde runtergespielt, drei Punkte eingetütet und im Anschluss ordentlich gefeiert.
Vier Spiele sind gespielt, sechs Punkte auf dem Konto und im Cup eine Runde weiter. Der Saisonstart lässt sich sehen. Auf den Lorbeeren ausruhen können wir uns aber nicht, am kommenden Sonntag kommt Ascona ins Kleinfeld. Die ersten Punkte im heimischen Gefilde wären angesagt. Sonntag, 14.00 Uhr im Kleinfeld. Wir sehen uns.
SG Obwalden – SC Kriens 1:2 (0:1)
Städerried
Tore: 45’ Estrela Dos Reis, 78‘ Wigger
SC Kriens: Furrer, Villiger, Buholzer, Limacher, Cardoso S., Amstutz L., Odermatt, Flüeler, Schumacher, Hess, Wigger
Ersatz: Estrela Dos Reis, Müller, Zuber
Bemerkungen: SC Kriens ohne Amstutz K., Amstutz S., Blättler, Cardoso F., Graf, Hediger, Hirt, Laky, Lindegger, Melliger, Wieser