Der Leader war zu Gast im Kleinfeld. Gegen den bisher ungeschlagenen Luzerner SC zeigten die Krienserinnen die bisher beste Saisonleistung und holen verdient drei Punkte. Zwei Knieverletzungen trüben leider die Freude über diesen Vollerfolg.
Es war das Duell der letztjährigen Aufsteiger, welches im Kleinfeld in eine neue Runde ging. Vielleicht zum letzten Mal, den der Luzerner SC grüsst souverän von der Tabellenspitze und hat nach 14 Partien als einziges Team noch nie verloren. Kriens stand also vor einer grossen Aufgabe. Bereits vor Anpfiff war die Stimmung toll; mit einer neuen Motivationsansprache von Torhütertrainer Ralf, welcher heute einen runden Geburtstag feiern konnte und anschliessend zum Pasta-Plausch einlud. Drei Punkte für Ralf als Geburtstagsgeschenk waren das Ziel.
Die Krienserinnen kamen mit Vollgas aus den Startlöchern und zeigten dem Favoriten aus Luzern schon schnell, wer dieses Derby für sich entscheiden will. Die ersten Torchancen wurden noch vergeben, ehe in der 6. Minute Lea Laky zur vielumjubelten Krienser Führung traf. Katja Flüeler lancierte Lea mit einer perfekten Vorlage, sodass die herauseilende LSC-Schlussfrau nur noch umspielt werden konnte. Eiskalt verwandelt von der Nummer 9. Ein Traumstart wie er im Buche steht und es kam noch besser.
15 Minuten waren gespielt, als Fabienne Cardoso eine Hereingabe am Strafraum erhielt und mit dem schwächeren linken Fuss direkt abzog. Der Bogenschuss senkte sich perfekt ins Lattenkreuz zum 2-0. Waren die letzten SCK-Auftritte eher durchzogen, so spielte man am heutigen Sonntag gross auf. Der Ball lief flüssig, die Pässe waren präzise und die Kampfbereitschaft von einem anderen Stern. Die Gäste waren sichtlich geschockt und kaum in der Lage, gefährliche Aktionen zu lancieren. Der erste Rückschlag für Kriens war daher nicht etwa ein Gegentor, sondern die Knieverletzung von Mittelfeldmotor Fabienne Cardoso. Ohne Fremdeinwirkung verdrehte sie sich das Knie nach nur 29 Minuten und musste vom Platz getragen werden. Zum Glück verfügte der SCK über eine gut besetzte Ersatzbank und konnte diesen Rückschlag kompensieren.
In der 36. Minute spielte sich das Heimteam endgültig in den siebten Himmel, als Lea Laky eine herrliche Pass-Staffette nach Zuspiel von Tanja Blättler zum 3-0 vollendete. Der hohe Ball selber per Kopf vorgelegt und über die Torfrau gelupft. Ganz hohe Fussballkunst und in dieser Saison, leider viel zu selten aus dem Hut gezaubert. Die sonst eher passiven Gäste wurden nun aus der Reserve gelockt und verkürzten wenige Minuten vor der Pause. Ein hoher Ball auf den zweiten Pfosten wurde unterschätzt und durch die LSC-Spielerin per Volley in die weite Ecke versenkt. Ärgerlich, so kurz vor der Pause, doch der Spielverlauf sprach klar für das Heimteam. 3-1 zur Pause. Kein Grund, die Köpfe hängen zu lassen.
Der zweite Abschnitt plätscherte lange vor sich hin. Beide Mannschaften kamen zu Möglichkeiten, viel zwingendes gab’s aber auf beiden Seiten nicht. Die nächste Hiobsbotschaft folgte in der 67. Minute. Auch Tanja Blättler blieb nach einer unglücklichen Bewegung am Kunstrasen hängen und verdrehte sich das Knie. Und auch sie musste mit der Trage vom Feld gebracht werden. An dieser Stelle gute Besserung an die beiden verletzten Krienserinnen. Wir hoffen auf baldige Genesung.
Trotz zwei herben Personal-Verlusten schaffte es Kriens, sich mental im Spiel zu halten und konnte auf einen starken Teamspirit zählen. Torfrau Sandra Furrer musste zwar ein paar Paraden auspacken, doch so richtig gefährlich wurde es eigentlich nicht. Die Gäste konnten im Glutofen des Kleinfeld-Kunstrasens nicht mehr reagieren und waren läuferisch am Ende. Weitere SCK-Treffer wären möglich gewesen, die Effizienz aus Durchgang eins blieb aber unerreicht. So sicherte sich Kriens einen weiteren Dreier, welcher aufgrund des Saisonverlaufs doch eher unerwartet war.
Drei Spiele vor Saisonende festigt der SCK somit den 5. Rang in der Tabelle und stellt das Punktekonto auf 24. Nach einer Woche Spielpause folgt mit dem zweitplatzierten FC Baar ein weiterer harter Brocken. Danach kann Kriens das Zünglein an der Waage sein, wenn es um den Abstieg geht. Mit den Teams Menzingen/Aegeri und Uri II spielen wir noch gegen zwei Abstiegskandidaten. Gut erholen und an die heutige Leistung anknüpfen, dann könnte diese Saison sehr erfolgreich zu Ende gehen.
Spielbilder von Marco Furrer
SC Kriens – Luzerner SC 3:1 (3:1)
Kleinfeld
Tore: 6‘/36‘ Laky, 15‘ Cardoso F.
SC Kriens: Furrer, Villiger, Buholzer, Zuber, Limacher, Amstutz L., Cardoso F., Graf, Flüeler, Amstutz K., Laky
Ersatz: Blättler, Estrela Dos Reis, Gassmann, Melliger, Müller, Schumacher
Bemerkungen: SC Kriens ohne Amstutz S., Cardoso S., Hess, Lindegger, Odermatt, Wieser