Bei einer weiteren Auflage des Pilatus-Derby gegen Ligakonkurrent SG Obwalden ging es um den Einzug in den Achtelfinal im IFV Frauen-Cup. Die grosse Bühne am Samstagabend nach der 1. Mannschaft, unter Flutlicht und mit zahlreichen Zuschauern, sollte ein Befreiungsschlag nach dem verhaltenen Saisonstart werden.
In gut 70 Spielminuten konnten die Krienserinnen abschauen wie es geht, wenn man mit grün-weissem Herz spielt. Der Cup 1/16-Final der Männer war durchaus eine Inspiration, bevor es zur Vorbereitung in die Kabine ging. Nach einer weiteren Hiobsbotschaft unter der Woche, ein Kreuzbandriss von Linda Amstutz aus der Partie gegen Cham, trat Kriens erneut mit einer veränderten Startelf an. Mit Elena Preiss kam auch der letzte Neuzugang zum Debut und dies gleich in der Startformation.
Beide Teams starteten eher verhalten ins Spiel. Man war darauf bedacht, keinen frühen Gegentreffer zu kassieren. Dementsprechend waren Torchancen eher Mangelware. Beide Torfrauen waren aber auf ihren Posten, wenn es mal gefährlicher wurde. Zu berichten gibt‘s da wenig.
Doch leider ging diese gemächliche erste Hälfte mit viel Unruhe zu Ende. Stefanie Schorno ging ohne gegnerische Einwirkung in der 40. Spielminute zu Boden und war längere Zeit nicht bei Bewusstsein. Trotz ärztlichem „Go“ nach der Gehirnerschütterung aus dem Seetal-Spiel, schien noch nicht alles gut zu sein. Es folgte eine fast 30 Minuten lange Unterbrechung mit Abtransport durch die Ambulanz. Zum Glück folgte am späteren Abend die Entwarnung. Gute Besserung Steffi!
Die Partie wurde nach diesem Zwischenfall frühzeitig mit dem Pausenpfiff beendet. In dieser noch jungen Saison war dies bereits der dritte schwere Zwischenfall, den das Team während dem Spiel verdauen musste. Trotz den schwierigen Umständen waren die Krienserinnen bereit, das Herz in die Hand zu nehmen und für Steffi einen Sieg zu erringen. Nach einem Foul direkt an der Strafraumgrenze setzte sich Rahel Graf den Ball und versenkte diesen wunderschön unter die Latte. Die Führung für den SC Kriens.
Beide Teams agierten auf Augenhöhe. Mit einer schönen Ballstafette gelang den Gästen gut 15 Minuten vor dem Abpfiff der Ausgleichstreffer. Sicherlich nicht unverdient, doch das Spiel wurde dadurch um 30 Minuten verlängert, denn es gelang beiden Mannschaften kein weiteres Tor sodass eine Verlängerung fällig wurde.
Die Girls in Green, mittlerweile regelmässig von Krämpfen geplagt, wollten diese Partie unbedingt vor dem Elfmeterschiessen entscheiden und stellten das System auf ein offensives 3-4-3 um. Dieser Poker erwies sich als goldrichtig. Kriens kämpfte, biss auf die Zähne und legte alles rein. Manuela Strub wurde in die Tiefe lanciert, drehte sich aus der Umklammerung der Verteidigerin und schlenzte den Ball mit dem schwächeren linken Fuss in die weite Ecke. Die erneute SCK-Führung! Umgehend wurde die Formation wieder auf 4-4-2 umgestellt, um den Sieg nach Hause zu bringen. Die Gäste konnten in der zweiten Hälfte der Verlängerung nicht mehr ausgleichen und so feierte Kriens den ersten Sieg der Saison 2023/24, ausgerechnet in einem KO-Spiel.
Dieser K(r)ampf-Sieg bringt nun hoffentlich die nötige Initialzündung in der Meisterschaft. Die rote Laterne soll schnellstmöglich wieder abgegeben werden. Dran bleiben, am nächsten Sonntag geht‘s zum Derby auf die Allmend. Die ersten drei Punkte wären fällig. Im Cup geht es in gut vier Wochen weiter.
Bilder von Daniel Gehrig
SC Kriens – SG Obwalden 2:1 n.V. (0:0)
Kleinfeld
Tore: Graf, Strub
SC Kriens: Furrer, Schorno, Zuber, Buholzer, Limacher, Schumacher, Graf, Flüeler, Melliger, Strub, Preiss
Ersatz: Herrmann, Hofstetter, Polla, Villiger
Bemerkungen: SC Kriens ohne Altorfer, Amstutz, Bernhard, Blättler, Estrela dos Reis, Gassmann, Hess, Hotz, Lindegger, Müller, Odermatt