Abtasten, abwarten, den Gegner mal kommen lassen. Nein, eigentlich nicht. Wir waren sofort drin in dieser Partie. Bis zur ersten nennenswerten Offensivaktion dauerte es keine zwei Minuten. Bis zur zweiten keine drei Minuten.
Das Spiel, es war in der Folge durchaus umkämpft, aber mit einem klareren Chancenplus für uns. Lugano stand hoch, presste früh, wurde aber praktisch nur bei stehenden Bällen gefährlich. Und wenn was auf unser Tor kam, stand Diego Heller sicher.
Bei uns fehlten in der Offensive oft nur Zentimeter, der entscheidende Pass, das letzte gewonnene Dribbling. Wir fanden über Aussen immer wieder freie Räume. Aber wir mussten auch wachsam bleiben, denn Lugano schaltete blitzschnell um, Ballverluste in der Vorwärtsbewegung galt es zu vermeiden.
Das gelang uns, noch nicht immer, aber über weite Strecken der Partie. Das Engagement stimmte, wir warfen uns in die Zweikämpfe, gewannen die entscheidenden Duelle. Fanden aber in der Offensive noch nicht immer die erfolgsversprechenste Lösung.
Bis zur 40 Minute. Ein Abschlag von Lugano landete direkt in den Füssen von Marco Rüedi, der leitet die Kugel zu Leandro Aversa weiter, der zu Nico Siegrist, dessen Flanke Luka Sliskovic verpasste, nicht aber Célien Wicht. Verdiente Führung kurz vor dem Pausenpfiff.
Ganz ähnlich gings beim 2:0 durch Luka Sliskovic zu und her. Diesemal lancierte Juli Hermann Nico Siegrist, der mit seinem ersten Passversuch zur Mitte scheiterte, aber erfolgreich nachsetzte und Luka das Leder schliesslich pfannenfertig vor die Füsse legte.
Die Zwei-Toreführung gab nochmals mehr Selbstvertrauen und Mumm für die Partie in der Tessiner Hitze – zwei zusätzliche Trinkpausen halfen diesbezüglich auch.
Aber, wir ruhten nicht, sondern spielten weiter nach vorne. Waren aufsässig und bissig. Vom erst 18-jährigen Enea Heiniger, der über 90. Minuten eine gelungene Ligapremiere im SCK-Dress ablieferte, bis zum 33-jährigen Nico Siegrist, der scheinbar unermüdlich die rechte Seite rauf und runter lief.
Beim 3:0 stibitzte schliesslich Luka Sliskovic dem Gegner den Ball im Aufbauspiel, legte im Strafraum uneigennützig quer zu Célien Wicht, der seinen zweiten Treffer des Tages markierte. Schön gespielt.
Und dann, obwohl die Beine schwerer und schwerer wurden, wars bis zum Abpfiff eine sehr solidarische Leistung von uns. Gianluca Frontino brachte frische Kräfte, die neue Energie ins Spiel brachten und entscheidend mithalfen, die ersten drei Punkte der Saison einzufahren.
Guter Start im Tessin, in einem intensiven Spiel, auch aufgrund der äusseren Bedingungen. Bravo Jungs. Weiter gehts …
Telegramm
FC Lugano U21 vs. SC Kriens 0:3 (0:1)
Campo Maglio, 100 Zuschauerinnen und Zuschauer
Tore: 41’ Wicht 0:1, 54’ Sliskovic 0:2, 60’ Wicht 0:3
SC Kriens: Heller, Hermann, Harperink, Heiniger, Gegaj (56’ Fäh), Aversa, Riedmann (72’ Ris), Rüedi (46’ Caserta), Sliskovic, Siegrist (85’ Martin), Wicht (72’ Ukmata)
FC Lugano U21: Pseftis, Molino, Dermaku, Maccopi, Gamba (61’ Plisko), Ryter (57’ Raffa), Ronchetti, Amirzade (73’ Shala), Spinelli (61’ Peverelli), D’Agostino (61’ Lechner), Babic
Bemerkungen: SC Kriens ohne Bender, Facal, Erdin, Hunn und Kadima (alle verletzt). Gubinelli, Hoxha, Gabriel (nicht im Aufgebot).
