Und dann war der Ball drin. Eine Minute vor Spielschluss. Saleh Chihadeh zum Zweiten. Ein wunderbarer Angriff. Ausgehend von einem mutigen Flachpass von Torhüter Helder Moises weit ins rechte Mittelfeld. Dort kontrollierte Valentin Nushi die Kugel, leitete sie an Luki Riedmann weiter, der lief einige Schritte und flankte den Ball halbhoch zur Mitte, wo Saleh zum Einschuss bereitstand. Wow.
Wir hatten das Spiel gedreht, nach 0:2 Rückstand. Auf eine miese erste Halbzeit, folgte eine gute, phasenweise richtig gute, zweite Halbzeit.
St. Gallen spielte, wie St. Gallen spielt. Hoch stehend, Pressing und viel durch die Mitte. Wir hatten in den ersten 45 Minuten unsere Mühe damit, fanden selten spielerische Lösungen, hatten längst nicht die Dominanz wie später nach dem Seitenwechsel. Was passte, einmal mehr, war das Engagement, war der Wille.
Die Gäste kamen nach einem abgewehrten stehenden Ball zum ersten Tor. Wir konnten nicht genügend klären, standen zudem zu weit von den Gegenspielern entfernt. Der Ball flog also zurück in unseren Strafraum, wo Vogt per Kopf zum 1:0 traf.
Das Spiel hatte anschliessend keinen sehr hohen Rhythmus. Viel Kampf, zahlreiche Duelle im Mittelfeld. St. Gallen konzentrierte sich vorwiegend auf die Defensive, wir fanden (noch) keine Lösungen in der Offensive. Gelegenheiten zum Ausgleich waren rar, aber es gab sie. Leandro Aversa vergab die beste, alleinstehend von 14 Metern. Sein Schuss flog drüber.
Das 2:0 für St. Gallen fiel, als wir drauf und dran waren, das Spielgeschehen an uns zu reissen. Wir hatten einige gute Aktionen, waren nun spielerisch etwas besser.
Dann, ein aussichtsreicher Konter wurde von St. Gallen gestoppt. Der Ball kam weit hinter unsere Abwehr und Albin Krasniqi, der diese Saison in der Super League debütierte, schloss trocken zum 0:2 ab. Mühsam.
Aber, wir rappelten uns auf. Machten weiter. Über den Kampf ins Spiel kommen. Der Anschlusstreffer durch Marco Rüedi noch vor der Halbzeit war genau das. Julian Hermann mit einem Energieanfall. Zuerst holte er sich den Ball tief in der eigenen Halbzeit zurück, sprintete los, Doppelpass mit Luki Riedmann, sprintete weiter, und legt dann eine butterweiche Flanke auf den Kopf von Marco Rüedi, der sich reinwarf in diesen Kopfball und zum Anschluss traf.
Pause.
Es dauerte etwas, aber mit fortschreitender Spielzeit wurden wir immer besser. Natürlich, St. Gallen versuchte zu verwalten, versuchte den Vorsprung über die Zeit zu bringen und konzentrierte sich auf die Defensive. Aber, wir waren spielerisch nun weitaus besser, hatten Druckphasen und dominierten. Brachten mit Rrezi und Diego zusätzliche Frische ins Spiel. St. Gallen musste verteidigen, auch wenn sie es nicht wollten.
Die Zeit, sie zerrann. Dann aber legte Diego Martin den Ball quer zu Saleh Chihadeh und der traf, sehr verdient, von 18 Metern mit einem Flachschuss zum Ausgleich. 2:2 und wir hatten nun die nötige Energie und den Ehrgeiz, um noch einen draufzulegen.
Der Rest ist bekannt. Wir holen drei sehr wichtige Punkte. Nach einem grossen Kampf. Diesen tragen wir nun ins Tessin und treffen bereits am Samstag auf Lugano. Das nächste wichtige Spiel. #comeonkriens
(Bilder: Daniel Gehrig)
Telegramm
SC Kriens vs. FC St. Gallen U21 3:2 (1:2)
Stadion Kleinfeld 500 Zuschauerinnen und Zuschauer
Tore: 7′ Vogt 0:1, 37’ Krasniqi 0:2, 42′ Rüedi 1:2, 84‘ Chihadeh 2:2, 89‘ Chihadeh 3:2
SC Kriens: Moises, Suter, Caserta, Fäh, Hermann, Uruejoma, Aversa (67‘ Gubinelli), Riedmann (90‘ Nushi), Rüedi (67‘ Hoxha), Wicht (67‘ Martin), Chihadeh (90‘ Willimann)
FC St. Gallen: Jannis, Helg, Rouquette, Beeli, Schweizer, Spari (62‘ Berisha), Lymann, Konietzke, Bytyqi (62‘ Cicek), Vogt (62‘ Parente), Krasniqi (75‘ König)
Bemerkung: SC Kriens ohne Hunn und Frei (beide verletzt), Bender, Kisisa und Facal (nicht im Aufgebot), Bühler (abwesend)