«Die Freude, die vor 30 Jahren mit Nik angefangen hat, wollen wir beibehalten»

29. Juli

Seit 30 Jahren unterstützt der Donatorenclub 91 die Juniorinnen und Junioren des SC Kriens. Nik Fanger hat der Vereinigung 1991 Leben eingehaucht, Markus Hartmann trat 2012 seine Nachfolge an. Ein Gespräch über Fussballersöhne und das erfolgreiche Engagement für unsere Juniorinnen und Junioren.

Nik Fanger, der Donatorenclub 91 feiert in diesem Jahr seinen 30-jährigen Geburtstag. Erinnerst du dich an die Anfänge? 
Nik Fanger: Mein Sohn Claudio hat bei SC Kriens Fussball gespielt. Wir sind als Eltern dann halt an die Spiele. Wie man das so macht. Ich habe mir vorher eigentlich nie vorstellen können, meine Freizeit auf dem Fussballplatz zu verbringen. Aber Claudio wollte unbedingt zum SCK. Das ging so weit, dass uns seine Kindergartenlehrerin angerufen hat und meinte, wir sollen Claudio doch beim SCK anmelden, weil er im Kindergarten von nichts anderem rede. 


Nik Fanger: Es war eine gesellige Gruppe von Eltern um diese Mannschaft, uns hat es Spass gemacht im Kleinfeld. Dazu kam die Begeisterung der Kinder. Zuerst Claudio, dann Dani und dann auch noch unsere Tochter Sandra. Und irgendwann war die ganze Familie Fanger in ihrer Freizeit einfach im Kleinfeld. 

«Ich habe mir vorher eigentlich nie vorstellen können, meine Freizeit auf dem Fussballplatz zu verbringen.» Nik Fanger leitete den Donatorenclub 91 während 21 Jahren als Präsident.

Und wie kam es zur Gründung des Donatorenclubs 91? 
Nik Fanger: JUKO-Mitglied Richi Kuhn kam irgendwann zu mir und sagte, dass im Verein die Idee eines Gönnerclubs für die Junioren entstanden sei und sie da jemanden suchen. Ich habe ihnen gesagt, dass ich keine Ahnung von Fussball habe. Entscheidender waren aber wohl die Kontakte und das Engagement für die Sache – und mir war es lieber, meine Zeit in den Verein zu investieren als zum Beispiel Geld zu spenden. 

Aber alleine hast du das nicht gemacht? 
Nik Fanger: Nein, ich habe dann passende Personen für den ersten Donatoren-91-Vorstand gesucht, jemanden aus dem Finanzbereich, jemand mit Fussballkenntnissen und jemanden fürs Administrative. 1991 haben wir begonnen und 1992 die offizielle Gründerversammlung abgehalten. Evi Gautschi war Aktuarin, Orlando Marchesi Kassier, Markus Mühlebach Beisitzer und ich Präsident. 

«AKTUELL HABEN WIR 380 DONATORINNEN UND DONATOREN. DAS IST VIEL. ABER MIT DEM WACHSTUM DER SCK-JUNIORENABTEILUNG KÖNNEN WIR SCHLICHT NICHT MITHALTEN.»

Markus Hartmann, Präsident des donatorenclubs 91

Wie viele Mitglieder waren damals dabei? 
Nik Fanger: Bei der Gründungs-GV im Jahr 1992 waren es 123 Mitglieder. 
Markus Hartmann: Schon so viele? 
Nik Fanger: Ja, wir haben ordentlich geweibelt in den ersten Monaten und die Sache kam gut an. Damals hatte der SC Kriens gut 200 Junioren und ungefähr 50 Fussballschüler. 

Was war deine Motivation, den Donatorenclub 91 zu führen? 
Nik Fanger: Ich war begeistert von der Juniorenarbeit beim SC Kriens. Hatte Spass an der Sache und mit den Leuten im Kleinfeld. Aber es war mir auch wichtig, dass wir Persönlichkeiten haben im Trainerbereich, die einen Trainerkurs absolvierten und ihr Amt im Griff hatten. Als Juniorentrainer hat man eine Vorbildfunktion, mir war es ein Anliegen, dass diese auch wahrgenommen wurde. 

Markus Hartmann übernahm 2012 das Amt des Donatorenclub-91-Präsidenten und führt den Gönnerclub für die SCK-Juniorinnen und Junioren bis heute.

Der Donatorenclub war und ist ein unabhängiger Verein. Wie intensiv war zu Beginn der Austausch mit dem SCK? 
Nik Fanger: Wir sind schnell ein Teil des Vereins geworden – und wurden auch sehr gut unterstützt von Leuten im Verein wie Max Tobler oder später Bigi Meier. Sechs Jahre nach der Lancierung hatten wir beispielsweise bereits mehr Donatoren als Junioren – das wird heute mit über 650 Juniorinnen und Junioren schwierig. 

Das Motto lautete: Jedem Junior und jeder Juniorin eine Gotte, ein Götti. 
Markus Hartmann: Aktuell haben wir 380 Donatorinnen und Donatoren. Das ist viel. Aber mit dem Wachstum der SCK-Juniorenabteilung können wir schlicht nicht mithalten. Jedes Mal, wenn ich Toni Schwab danach gefragt habe, hatte sich die Zahl der SCK-Juniorinnen und Junioren wieder um 80 erhöht. So können wir diesem Motto nie gerecht werden (lacht). 

Was ist das Erfolgsgeheimnis, dass die Mitgliederzahl während 30 Jahren stetig angestiegen ist? 
Nik Fanger: Der Donatorenclub nahm schnell Fahrt auf, die Juniorenabteilung wuchs und erhielt 1999 mit dem neuen Leitbild und der Integration des Juniorenspitzenfussball nochmals einen zusätzlichen Schub. Entscheidend neben dieser Entwicklung war immer, dass unsere Mitglieder regelmässig eine Einladung oder eine Karte im Briefkasten hatten. Dass sie uns wahrnahmen und merkten, da passiert etwas, da läuft etwas. 
Markus Hartmann: Das ist bis heute ein entscheidender Punkt. Wir möchten den gesellschaftlichen Aspekt pflegen und die Kameradschaft. Es braucht nicht jeden Monat einen Anlass, aber es braucht ein, zweimal im Jahr einen persönlichen, geselligen Abend zusammen. Leider hatten wir das nun seit längerer Zeit nicht mehr, aber wir sind guter Dinge, dass es im Herbst klappen wird. 

«Es sind viele Donatoren dabei, die seit vielen Jahren zum Donatorenclub gehören, die noch immer Freude haben und sehen, dass dank ihrem Beitrag die SCK-Juniorinnen und Junioren seriös unterstützt werden.» 

Nik Fanger, Gründungspräsident des Donatorenclubs 91

Weshalb wurde Markus Hartmann dein Nachfolger Nik? 
Nik Fanger: Ich habe ihn ja lange «bearbeiten» müssen, bis er dann endlich zusagte. Aber ich kannte Markus aus der Zunft und aus dem Kleinfeld und wusste, dass er seriös arbeitet, ein Herz für den SCK-Nachwuchs hat und die Voraussetzungen mitbringt, den Donatorenclub in unserem Sinne weiterzuführen. 
Markus Hartmann: Bei mir lief das anfangs übrigens ähnlich wie bei Nik. Mein Sohn kam eher zufällig in die SCK-Juniorenabteilung, spielte bis zu den B-Junioren im Tor und so verbrachte ich während dieser Zeit meine Wochenenden im Kleinfeld und war auch Mitglied beim Donatorenclub 91, bevor ich zusammen mit meinen Vorstandskollegen 2012 die Nachfolge von Nik und seiner Crew antreten durfte. 


Markus Hartmann: Wir haben einen sehr gut geführten und intakten Verein übernehmen können. Als Nik sein Amt abgab, haben wir kaum Mitglieder verloren, obschon viele dank Nik und Paula zum Donatorenclub kamen. Das war für uns Neue ein schönes und wichtiges Zeichen. Paula Fanger ist übrigens bis heute unsere beste Botschafterin und bringt mir von jedem Schwingfest wieder ein, zwei Anmeldungen mit (lacht). 
Nik Fanger: Es sind viele Donatoren dabei, die seit vielen Jahren zum Donatorenclub gehören, die noch immer Freude haben und sehen, dass dank ihrem Beitrag die SCK-Juniorinnen und Junioren seriös unterstützt werden. 

Wie verteilt ihr die Mitgliederbeiträge zu Gunsten der SCK-Junioren? 
Nik Fanger: Wir haben damals gesagt, dass wir dem SC Kriens nicht einfach Geld überweisen möchten, ohne genau zu wissen, wofür es verwendet wird. Wir wollten den Verwendungszweck kennen. Der SC Kriens hat uns jeweils einen Antrag mit einem kurzen Projektbeschrieb vorgelegt und wir haben das Geld dafür gesprochen. 
Markus Hartmann: Das läuft heute noch so. Wir wissen wofür das Geld verwendet wird. Wir können unseren Donatoren an der GV sagen: «Schaut, das haben wir gemacht, dieses Projekt haben wir unterstützt oder folgende Anschaffung für den SCK-Nachwuchs finanziert.» Das ist nachvollziehbarer, als wenn wir einfach sagen, wir haben den SCK-Junioren in diesem Jahr 15’000 Franken gegeben. Wir wollen keinen Luxus finanzieren, sondern dort unterstützen, wo es hilft und für die Junioren einen Nutzen hat. 

Die Kameradschaft pflegen an der GV 2018. Der Donatorenclub 91 mit Gast, TV-Legende Beni Thurnheer.

Wie wichtig ist dafür das Image des Vereins? 
Markus Hartmann: Natürlich wichtig und es ist schön, wenn der Verein so gut unterwegs ist wie momentan und wir mit dem SCK-Vorstand einen unkomplizierten und transparenten Austausch haben. Aber, wir mischen uns nicht in die Vereinsangelegenheiten ein, sondern beobachten eher von aussen. Wir haben zum Beispiel zusammen mit dem SCK-Materialchef Ueli Mattmann den Zustand des Materials überprüft, das mit unseren Geldern gekauft wurde und daraufhin einen Vorschlag erarbeitet, wie man dazu noch etwas mehr Sorge tragen könnte. Aber operativ würden wir nie eingreifen. Das ist nicht unsere Aufgabe. 
Nik Fanger: Früher kam es ab und zu vor, dass sich Junioreneltern bei mir gemeldet haben, wenn sie ein Problem hatten. Aber ich habe diese Anliegen stets an den Verein weitergeleitet, an die verantwortlichen Personen. 
Markus Hartmann: Wir hören momentan nichts von den Eltern (lacht). Das ist ein gutes Zeichen. Aber unser aktueller Vorstand ist eigentlich sehr nahe am Verein. Mäsi Bachmann ist Co-Trainer der Senioren. Die Sidlers-Jungs spielen bei den Senioren und Normen Gautschi hat einen Sohn in der Juniorenabteilung. Adi Gut, unser IT-Verantwortlicher, kickt ebenfalls bei den Senioren. Wir bekommen schon mit, was im Kleinfeld läuft. 

Welche Bedeutung hat der Donatorenclub 91 heute? 
Markus Hartmann: Ich habe das Gefühl, man kennt den Donatorenclub 91 beim SC Kriens und er hat eine positive Ausstrahlung. Man weiss manchmal vielleicht nicht, was wir genau machen, aber man kennt uns und wir stehen heute sehr gut da – trotz Corona. Die Freude, die vor 30 Jahren mit Nik angefangen hat, wollen wir beibehalten und unsere Donatorenbestand gerne noch etwas ausbauen.